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Jon Jones ist der netteste Mensch der Welt

Der Weltmeister im Halbschwergewicht verteidigt seinen Titel am 22. September bei UFC 152 gegen Vitor Belfort.

Letzten Monat wurde Jon Jones zum größten Buhmann in der Geschichte der UFC. Als Dan Henderson ihren für UFC 151 geplanten Weltmeisterschaftskampf aufgrund einer Knieverletzung absagen musste, weigerte sich Jones, kurzfristig einen Kampf gegen den Ersatzgegner Chael Sonnen anzunehmen.

Da sich ein Weltmeister in den Augen der Fans jedem Herausforderer stellen sollte, brachte ihm das – vorsichtig ausgedrückt – keine zusätzlichen Sympathien ein. Der 25 Jahre alte US-Amerikaner sieht sich selbst jedoch nicht als neuen Lieblingsbuhmann der Fans.

„Zu jedem, der mich trifft, bin ich der netteste Mensch, den er je getroffen hat“, sagt Jones. „Ich bin zu allen Menschen sehr nett, ich bin der netteste Mensch überhaupt. Das ist eine Tatsache. Ich werde jetzt nicht die Rolle des Bösewichts übernehmen, denn so ein Mensch bin ich nicht. Ich bin kein schlechter Mensch. Es macht mich stolz, wenn ich andere Menschen inspirieren kann.“

Seit der Absage von UFC 151 hatte Jones genügend Zeit, seine Entscheidung zu reflektieren, doch er hält nach wie vor eisern daran fest. Aus Sicht des New Yorkers, dessen sportliche Karriere für ihn an erster Stelle steht, ist diese Entscheidung durchaus sinnvoll. Gegen Chael Sonnen hätte er viel zu verlieren und nur wenig zu gewinnen gehabt.

„Ich bereue meine Entscheidung nicht“, sagt Jones. „Ich denke, für meine Karriere war es eine ziemlich kluge Entscheidung. Dan Henderson hat sich verletzt und der Kampf wurde abgesagt. Ich habe mich auf Dan Henderson vorbereitet. Einen Kampf gegen einen anderen Gegner anzunehmen, auf den ich mich praktisch nur drei Tage vorbereiten kann, wäre unglaublich dumm gewesen.“

Für die einen klingt es nach einer Ausrede, für die anderen nach der Überzeugung eines Sportlers, der nichts dem Zufall überlassen will. Jones wird seit Jahren als „Wunderkind“ gefeiert, doch er selbst sieht seine Erfolge als Produkt von akribischer Detailarbeit, die auch die genaue Analyse seiner Gegner umfasst.

„Ich bin nicht durch Zufall in der UFC so weit gekommen“, sagt Jones. „Es liegt nicht daran, dass ich ein außergewöhnlicher Sportler bin, sondern daran, dass ich ein guter Sportler bin, der mental sehr gut vorbereitet ist. Der Schlüssel zu meinem Erfolg ist es, mich genauestens auf das vorzubereiten, worauf ich mich eingelassen habe. Wenn ich kämpfe, kenne ich meinen Gegner genauso gut wie er sich selbst.“

Jedoch genügten Jones drei Wochen, um sich auf einen Kampf gegen den Brasilianer Vitor Belfort einzulassen, der am 22. September bei UFC 152 in Kanada stattfinden wird. Belfort gewann in der UFC bereits Kämpfe, als Jones noch in der Grundschule war.

„Vitor war damals ein besonderer Kämpfer, denn er beherrschte bereits zwei Kampfstile, während alle anderen nur einen Kampfstil beherrschten“, sagt Jones. „Jetzt kämpft er aber gegen Gegner, die alle Kampfstile gemeistert haben, dazu gehöre auch ich.“

Vitor Belfort ist der fünfte amtierende oder ehemalige Weltmeister in Folge, gegen den Jones antritt. Ein einsamer Rekord in der UFC, der, wenn er weiter anhält, ihn in der Gunst der Fans sicherlich wieder steigen lässt.

„Ich will das beste Halbschwergewicht aller Zeiten werden“, sagt Jones, der seit sieben Kämpfen ungeschlagen ist. „Ich nähere mich diesem Ziel Schritt für Schritt. Ein Sieg über Vitor Belfort wäre riesig für meine Karriere. Er ist eine Legende, aber ich werde bei UFC 152 meinen Titel verteidigen.“