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Benson Henderson entthront Frankie Edgar bei UFC 144

Viele Favoriten fallen, Japaner mit durchwachsenen Ergebnissen. Hier findet ihr alle wesentlichen Informationen zu der Veranstaltung aus Saitama, Japan.

UFC 144 war nicht die Wiedergeburt des japanischen MMA-Sports, aber mit Sicherheit die Wiedergeburt der Begeisterung der japanischen Fans für den MMA-Sport. Nördlich von Tokio, in der Super Arena von Saitama, bejubelten und betrauerten sie die Leistungen der japanischen Kämpfer und sahen die Krönung eines neuen Weltmeisters im Leichtgewicht.

Frankie Edgar musste seinen Leichtgewichtstitel im Hauptkampf gegen Benson Henderson verteidigen, den ehemaligen Leichtgewichtschampion von World Extreme Cagefighting.

Edgar fand gut in den Kampf, er traf in Runde eins häufig mit Lowkicks und er fing Hendersons Kicks zum Körper ab und konterte mit Schlägen.

In der zweiten Runde hatte Henderson jedoch seinen Rhythmus gefunden und übernahm die Kontrolle des Kampfes. Im Stand landete er Schläge und Kniestöße, ehe Edgar ihn kurz vor Schluss zu Boden brachte. Henderson antwortete mit einem gewaltigen Upkick, der Edgar in die Knie zwang und eine blutige Nase bescherte.

In einer ausgeglichenen dritten Runde ging Henderson mit Schlägen, Kniestößen und einem Tritt zum Kopf in die Offensive, während Edgar mit Takedowns punktete.

Hendersons Spezialität, der Guillotine Choke, hätte in Runde vier beinahe zu einem vorzeitigen Ende geführt, doch Edgar hatte seinen Arm zwischen Hendersons Armen und verteidigte sich so gegen den Aufgabegriff. Zurück im Stand traf Edgar mit seiner Rechten, woraufhin Henderson wieder zu seinen Kicks überging.

Zu Beginn der fünften Runde war der Ausgang des Kampfes offen – beide Kämpfer musste noch einmal eine starke Leistung zeigen, um Japan als Weltmeister zu verlassen. Im Schlagabtausch erzielten beide ihre Treffer, und so scheint es, als hätte Hendersons Aktion am Schluss den Punktrichtern die Entscheidung leichter gemacht: Er traf Edgar mit einem gesprungenen Kniestoß, nahm ihn in einen Headlock und zerrte ihn damit auf die Matte, wo er bis zum Ende der Runde auf ihn einhämmerte.

Die drei Punktrichter werteten den Kampf anschließend mit 49-46, 49-46 und 48-47 für den neuen Weltmeister im Leichtgewicht, Benson Henderson.

Bader vermiest Jackson die Rückkehr nach Japan

Sieg oder Niederlage, das war Quinton „Rampage“ Jackson egal – sein einziges Ziel war es, seinen japanischen Fans eine gute Show zu liefern. Das ist ihm im Kampf gegen Ryan Bader, Gewinner von The Ultimate Fighter 8, leider nicht gelungen.

In Japan wurde Jackson durch seine Auftritte bei PRIDE zum Superstar, doch bei UFC 144 erinnerte lediglich ein Slam in der zweiten Runde an seine glorreichen Zeiten in Saitama und Tokio. Im Trainingslager hatte sich Jackson eine Knieverletzung zugezogen, aufgrund der sein Arzt ihm abriet, an diesem Wochenende ins Octagon zu steigen – doch Jackson wollte unbedingt noch einmal in Japan kämpfen.

Nachdem Bader dem ehemaligen Halbschwergewichtsweltmeister in Runde eins mit Kniestößen zum Körper zugesetzt hatte, ging er in Runde zwei zu seiner Stärke über, dem Ringen. Er brachte Jackson zu Boden und arbeitete mit Ground and Pound. Mit derselben Taktik gewann Bader auch die dritte Runde, und so werteten am Ende alle drei Punktrichter den Kampf mit 30-27 für ihn.

Hunts Erfolgsgeschichte geht weiter

Eigentlich wollte die UFC ihn gar nicht haben. Der Vertrag von Mark Hunt, ehemaliger K-1-Champion aus Neuseeland, war noch ein Überbleibsel des Kaufs von PRIDE. Aber Hunt, der damals sechsmal hintereinander verloren hatte, dachte nicht daran, eine Abfindungszahlung anzunehmen – er wollte seinen Vertrag erfüllen und in der UFC kämpfen.

In seinem Debüt im September 2010 wurde er noch zur Aufgabe gezwungen, doch seit UFC 144 ist er dreimal in Folge ungeschlagen. Hunt, der für seine Schlagkraft und seine guten Nehmerqualitäten bekannt ist, antwortete mit einem linken Haken auf die anfänglichen Lowkicks des Franzosen Cheick Kongo.

Einen weiteren Lowkick konterte Hunt mit einem Niederschlag durch seine Linke. Allerdings folgte er Kongo nicht auf den Boden, sondern ließ ihn wieder aufstehen.

Hunt trieb Kongo im Stand mit seiner Rechten vor sich her und schlug ihn erneut nieder. Diesmal setzte er mit Schlägen nach, woraufhin der Ringrichter dazwischen ging und den Kampf beendete.

Akiyama verliert Weltergewichtsdebüt

Yoshihiro Akiyama, einer der letzten verbliebenen Superstars des asiatischen MMA-Sports, trat bei UFC 144 zu seinem Debüt im Weltergewicht an. Dabei traf der Japaner auf einen ehemaligen Titelherausforderer in dieser Gewichtsklasse, Jake Shields.

Gegen Akiyama hatte Shields mit seinen Takedowns wenig Erfolg, und so musste er sich damit abfinden, den Kampf im Stand zu führen. Shields traf im Laufe der Auseinandersetzung häufiger, aber Akiyama landete die härteren Treffer.

Einzig in der dritten Runde zeigten sich die Bodenkampffähigkeiten von Shields, als er kurz vor Schluss die Back Mount einnahm und auf einen Rear Naked Choke hinarbeitete. Ihm blieb jedoch nicht genügend Zeit, den Würgegriff bis zum Ende durchzuziehen.

Nach den drei Runden werteten alle drei Punktrichter den Kampf mit 30-27 für Jake Shields.

Boetsch gelingt überwältigendes Comeback

Zwei Runden lang dominierte Yushin Okami, Japans erfolgreichster UFC-Kämpfer, das Duell gegen Tim Boetsch. Wieder einmal zeigte sich, dass im MMA-Sport eine Aktion reicht, um einen Kampf zu drehen – im Fall von Boetsch war es ein Tritt zum Kopf.

Okami hatte in den ersten beiden Runden im Stand und im Clinch die Nase vorne. In der zweiten Runde brachte er Boetsch sogar zu Boden und setzte ihm aus der Mountposition mit Ground and Pound zu. Zudem versuchte er, ihn mit einem Armhebel und einem Arm Triangle Choke zur Aufgabe zwingen.

Das alles war nicht genug, um das Octagon als Sieger zu verlassen. Boetsch überstand alle Attacken und klingelte Okami zu Beginn der dritten Runde mit einem Highkick an. Er stellte Okami am Käfig und setzte mit kräftigen Aufwärtshaken nach. Okami ging zu Boden und Boetsch schlug weiter auf ihn ein bis der Ringrichter den Kampf abbrach.

Hioki marschiert Richtung Titelkampf

Hatsu Hioki ist Japans große Hoffnung auf den Gewinn einer Weltmeisterschaft in der UFC. Im Kampf gegen Bart Palaszewski zeigte er – im Gegensatz zu seinem UFC-Debüt – vor allem seine herausragende Klasse im Bodenkampf.

Bereits wenige Sekunden nach Beginn der ersten Runde klingelte Hioki Palaszewski mit einer Rechten an. Im weiteren Verlauf hielt er ihn mit seinem Jab auf Distanz, ehe er ihn mit einem Single-Leg-Takedown auf die Matte beförderte. Palaszewski versuchte sich an einem Guillotine Choke, aber Hioki befreite sich schnell und passierte in die Side Control.

Hioki kontrollierte Palaszewski aus der Oberlage. Als Palaszewski aufstehen wollte, kletterte Hioki ihm auf den Rücken und setzte einen Armhebel an. Palaszewski versuchte sich zu befreien, woraufhin Hioki zum Omoplata überging. Der Aufgabegriff schlug fehl, also machte Hioki bis zum Ende der Runde mit Ground and Pound weiter.

In der zweiten Runde wollte sich Hioki mit Palaszewski im Stand messen, zog dabei aber den Kürzeren. Palaszewski punktete mit Links-Rechts-Kombinationen, die er mit Lowkicks abschloss.

In Runde drei konzentrierte sich Hioki wieder auf den Bodenkampf. Er zerrte Palaszewski auf die Matte und setzte ihm fortan mit Schlägen aus der Side Control zu. Einen erneuten Befreiungsversuch nutzte Hioki aus, um Palaszewski auf den Rücken zu klettern. Zum Rear Naked Choke reicht es allerdings nicht mehr.

Nach den drei Runden werteten die Punktrichter den Kampf mit 30-27, 29-28 und 28-28 für Hatsu Hioki.

Pettis kickt Lauzon KO

Es hat ein Weilchen gedauert, aber jetzt ist er in der UFC angekommen: der Anthony Pettis, der seine Kämpfe spektakulär beendet, egal ob durch Aufgabe oder Knockout.

81 Sekunden dauerte es, ehe Pettis sein Schienbein mit einer schnellen Hüftbewegung am Kinn von Joe Lauzon platzierte. Lauzon ging schwer getroffen zu Boden und Pettis setzte mit Schlägen nach, um keinen Zweifel daran zu lassen, dass der Kampf abgebrochen werden musste.

Pettis war derjenige, der Benson Henderson im Dezember 2010 den Leichtgewichtstitel von World Extreme Cagefighting abnahm. Haben wir in ihm bereits den neuen Herausforderer gefunden?

Gomi begeistert Publikum

Eine der lautesten Ovationen des Abends erhielt der frühere PRIDE-Superstar Takanori Gomi nach seinem Sieg über seinen japanischen Landsmann Eiji Mitsuoka.

Die erste Runde war für Gomi katastrophal verlaufen: Mitsuoka traf ihn nach Belieben mit seinem Jab, seinem linken Haken und Kniestößen. Gomi griff Mitsuoka völlig offen an, woraufhin Mitsuoka ihn mit einer kurzen Rechten niederschlug. Mitsuoka stürzte sich auf ihn und setzte von Gomis Rücken aus einen Reverse Triangle Choke an. Wäre die Runde wenige Sekunden länger gegangen, hätte Gomi vermutlich aufgeben müssen.

So aber rettete er sich in die zweite Runde, in der er mit Schlägen, Kniestößen und Kicks in die Offensive ging. Gomi verleitete Mitsuoka damit zu einem Takedown, das er leicht abwehrte. Auf dem Boden begann er, Mitsuoka mit Schlägen einzudecken bis der Ringrichter den Kampf beendete.

Yamamoto enttäuscht die Fans

Ein wohl noch größerer Superstar als Gomi ist Norifumi „Kid“ Yamamoto. Doch obwohl der Japaner seinen englischen Gegner Vaughan Lee mehrfach anklingelte, musste er sich am Ende wieder einmal geschlagen geben.

Yamamoto schlug Lee mit seiner Rechten nieder, aber beim Nachsetzen traf er lediglich dessen Deckung. Lee erholte sich und fand mit einem Kniestoß in den Kampf zurück.

Yamamoto versuchte mit weiten Haken und Schwingern seinen vorherigen Erfolg zu wiederholen, aber Lee konterte und Yamamoto ging zum Takedown über. Lee setzte sofort einen Triangle Choke an. Yamamoto verteidigte sich dagegen, also wechselte Lee zum Armhebel und zwang ihn damit zur Aufgabe.

Fukuda und Tamura siegen, Mizugaki unterliegt

In weiteren Vorkämpfen mit japanischer Beteiligung setzte sich Riki Fukuda gegen Steve Cantwell einstimmig nach Punkten durch. Cantwell ist somit der erste Kämpfer, der fünfmal in Folge in der UFC verloren hat.

Chris Cariaso holte sich einen einstimmigen Punktsieg gegen Takeya Mizugaki, während Issei Tamura den Chinesen Tiequan Zhang in der zweiten Runde KO schlug.